Ihre Wunde heilt schlecht?

So können Sie die Wundheilung unterstützen

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Der Patient selbst spielt bei der erfolgreichen Wundheilung eine wichtige Rolle. Denn Wunden müssen vom Organismus schlussendlich selbst geheilt werden! Sehr leicht können Wundheilungsstörungen auftreten, wenn mangels Nährstoffe die Reparaturprozesse nicht optimal ablaufen können. Chronische Geschwüre (Ulcus, Dekubitus), Verbrennungen, Sportverletzungen, Wunden nach Operationen,  wie Schönheitsoperationen oder zahnchirurgischen Eingriffen, bedeuten Stress für den Körper und die Seele.  

Die ärztliche Wundbehandlung und eine gezielte Ernährung sind effiziente Instrumente für die rasche Heilung.

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Vorträge Dr. Heinz Gyaky:

Stress, Angst oder Unruhe haben eine Auswirkung auf die Wundheilung

Wundheilung von „innen” – die Rolle der Ernährung und Immunstärkung

Wie können Sie die Wundheilung mit der Ernährung unterstützen?

Wie allgemein bekannt ist, bedeutet eine ausgewogene Ernährung mit vielen frischen Lebensmitteln die Basis für ein gesundes Leben. Unsere Zellen brauchen eine ausreichende und regelmäßige Versorgung mit Eiweißen (Proteinen), Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen, um funktionieren zu können. Jedoch in besonderen Situationen, wie zum Beispiel bei der Wundheilung, ist der Bedarf an bestimmten Nährstoffen erhöht. Neben dem ärztlichen Therapiekonzept nimmt das richtige „Essen“ einen wesentlichen Stellenwert ein. Auch bei chronischen Wunden kann man mit der Ernährung etwas ausrichten. 

Proteine sind die wichtigsten Grundbausteine zur Bildung neuer Zellen

L-Arginin sticht aus dieser Nährstoffgruppe hervor, denn es enthält mit vier Stickstoffgruppen mehr Stickstoff (N) als alle anderen Aminosäuren. Das heißt, dass unser Körper nur aus Arginin das gefäßaktivierende Molekül NO (Stickoxid) bilden kann. Dieses Stickoxid steuert die Weitung der Gefäße und verbessert somit die Kapillardurchblutung. L-Arginin reguliert auch den Blutzuckerspiegel und den Blutdruck. Außerdem ist L-Arginin unerlässlich für die Bildung von kollagenen Fasern, damit sich die Wunde schließt.

Für eine optimale Wirkung empfiehlt sich die Aufnahme von Arginin in Kombination mit anderen Aminosäuren, wie z. B. L-Glutamin, das den Säurebasenhaushalt reguliert und so positiv auf Stoffwechselprozesse wirkt. Ein erhöhter Bedarf an L-Glutamin ist besonders nach Operationen oder Verletzungen/Verbrennungen nachgewiesen. Auch Infektionen der Wunde können zu einem rapiden Anstieg des L-Glutamin-Bedarfs führen. 

Tipp: Bei größeren Wunden und Wundheilungsstörungen sollte man daher reichlich Eiweiß zu sich nehmen. Optimal sind mageres Rindfleisch, Geflügel, Eier, fettarme Milch, Hülsenfrüchte und Tofu.

Wundheilung mit Vitaminen und Mineralstoffen

Vitamine und Mineralstoffe wehren Entzündungen und Infektionen ab: Krankheit und Stress bilden freie Radikale, die auf lange Sicht im Körper zu Entzündungen führen können. Freie Radikale werden durch Antioxidantien abgefangen, das Vitamin C ist einer der besten Radikalfänger und wirkt somit entzündungshemmend. Vitamin C unterstützt gleichzeitig die Bildung von Kollagen, das für ein stabiles Bindegewebe wichtig ist. Die Vitamine A, B2 (Riboflavin), Biotin und Niacin tragen zur Erhaltung normaler Haut bei. Essen Sie viele frische Lebensmittel wie Gemüse, Beeren und Nüsse.

Bei der Heilung und Neubildung von Zellgewebe sowie bei der Stabilisierung vorhandener Zellen sind Zink und Selen bedeutend. Zink ist an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt, wie am Aufbau von neuem Gewebe, und sorgt für ein intaktes Immunsystem. Zinkmangel findet man oft bei Diabetikern, die häufig an schlecht heilenden Wunden leiden.  

Vitamin-D stärkt das Immunsystem, indem es die Reifung von Abwehrzellen fördert, und ermöglicht den Einbau von Kalzium in die Knochen und in die Muskulatur. Da ab dem Alter von etwa 65 Jahren die Produktion von Vitamin D in der Haut abnimmt, kann laut  Studien mit der Supplementierung ein wesentlicher Beitrag zur Prävention von Stürzen, Frakturen und vorzeitigem Tod erzielt werden. 

Ballaststoffe stärken Darm und Wundheilung

Haferfasern sind eine wertvolle präbiotische Ernährung, sie gehören zur Gruppe der unverdaulichen Ballaststoffe.

Sie gelangen in den unteren Darm, wo sie den positiven Bakterien unserer Darmflora als Nahrung dienen und damit unsere Darm-Gesundheit stärken. Wie Studien belegen, können Getreideballaststoffe auch den Blutzuckerspiegel wirksam senken und die Stoffwechselerkrankung Diabetes Typ 2 vorbeugen. Ein entscheidender Aspekt, wenn man bedenkt, dass viele Diabetiker zu Wundheilungsstörungen neigen.

Die Haferfasergruppe wird von Wissenschaftern eindeutig als Spitzenreiter hinsichtlich der Insulinsensitivität bestätigt (Quelle: Die ProFi-Met-Studie, Protein, Fiber and Metabolic Syndrome von A.F.H. Pfeiffer und C. Honig; Langzeitstudie, 2011 im American Journal of Clinical Nutrition). Auch die Kombination aus Haferfaser und Protein verbessert entscheidend die Insulinsensitivität, da die Energieaufnahme aus dem Darm blockiert und der Stoffwechsel aktiviert wird. 

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