Die Aminosäuren Arginin und Glutamin können die Wundheilung beschleunigen. Neben der körpereigenen Produktion werden sie über die Ernährung aufgenommen, bei Wunden jedoch besteht ein erhöhter Bedarf an Arginin und Glutamin.
Erfolgreiche Wirkung von Arginin?
Arginin, auch bekannt als L-Arginin, ist eine von 20 Aminosäuren, aus denen die Proteine, die Bausteine des Lebens, gebildet werden. Arginin ist semi-essentiell (bedingt lebensnotwendig), das bedeutet, es kann zwar durch die Synthese im Körper aus Kohlenstoff- und Stickstoff-Vorstufen hergestellt werden, aber in bestimmten Lebenssituationen kann es essentiell werden.
Um Arginin in ausreichender Menge zur Verfügung zu haben, sollen wir auch die entsprechenden Lebensmittel zu uns nehmen oder es supplementieren. Die Gefahr eines Mangels besteht während der Schwangerschaft, im Säuglingsalter, in der Kindheit, bei Wunden wie Verletzungen und Verbrennungen, nach Operationen, bei einer Sepsis, Niereninsuffizienz und anderen chronischen Erkrankungen.
Aminosäuren wie Arginin und seine Bedeutung in der Wundheilung
Eine schnellere Wundheilung kann durch die Gabe von Arginin beobachtet werden. L-Arginin nimmt unter den Aminosäuren eine besondere Stellung ein, denn es enthält mit vier Stickstoffgruppen mehr Stickstoff (N) als alle anderen Aminosäuren und kann das gefäßaktivierende Molekül NO (Stickoxid) bilden. Stickoxid reguliert die Weitung der Gefäße und verbessert die Kapillardurchblutung. Arginin verstärkt die Phagozytose (Unschädlichmachung von Fremdstoffen im Körper) und ist wichtig für die Erneuerung von Gewebe, speziell für die Bildung von Kollagen, das zur Heilung in der Wunde abgelagert wird.
Immunität: Arginin stärkt das Immunsystem, indem es die Produktion von aktiveren und wirkungsvolleren weißen Blutkörperchen anregt. Wunden heilen schneller ab, weil Infektionen gar nicht entstehen können.
Bei physischem Stress (Verletzungen, größere Operationen, chronische Krankheiten) sorgt Arginin dafür, Proteinspeicher im Körper zu erhalten, auch wenn in diesen Fällen ein schneller Abbau von Proteinen stattfindet. So können Mangelzustände verhindert werden.
Empfehlenswerte Lebensmittel zur Unterstützung einer schnellen Wundheilung:
- Hülsenfrüchte,
- Erdnüsse, Haselnüsse, Kürbiskerne, Mandeln,
- Garnelen, Lachs, Thunfisch
- Huhn (Brust), Rindfleisch, Hühnerei
- Haferflocken
Starker Partner Glutamin
Um die Aufnahme zu verbessern empfiehlt es sich, Arginin in Kombination mit anderen Aminosäuren, wie z. B. Glutamin bzw. L-Glutamin, zuzuführen. Auch der Bedarf an L-Glutamin erhöht sich bei Wunden und Infektionen. Denn es spielt eine wesentliche Rolle bei der Produktion von Immunzellen, um Keime abwehren zu können. Glutamin ist nämlich die Hauptenergiequelle für Immunzellen. Zwar wird Glutamin vom Körper selbst hergestellt, doch in solchen Stress-Situationen ist die körpereigene Produktion nicht ausreichend (semi-essentielle Aminosäure).
Im Magen-Darm-Trakt leistet Glutamin als Energiequelle für Darmzellen gute Dienste und kann Schäden an der Innenwand des Verdauungstraktes entgegenwirken. So sorgt es auch für die funktionierende Absorption der Nährstoffe, was wiederum die Wunden schneller heilen lässt.
Lebensmittel, die für die Zufuhr von Glutamin wichtig sind
Viele proteinhaltige Lebensmittel enthalten mehr Glutaminsäure als Glutamin. Sie dient dem Körper zur Umwandlung in Glutamin.
- Schinken,
- Truthahn, Huhn (Brust)
- Vollmilch, Käse, Cheddar, Topfen, Joghurt
- Hühnerei
- roher oder geräucherter Lachs
- Weizen- und Sojaprodukte
- Walnüsse, Erdnüsse
Bioverfügbarkeit von Arginin und Glutamin
Bioverfügbarkeit besagt, wie schnell und in welchem Umfang ein Stoff vom Körper aufgenommen werden kann. Ein Mangel kann einerseits aufgrund der mangelnden Fähigkeit des Darms, zu verstoffwechseln, entstehen. Andrerseits hängt die Aufnahme von der Qualität unserer Nahrung bzw. von der Zusammensetzung eines Produktes ab. Darauf soll man beim Kauf von Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln achten.
Bedeutung des Darms für die Nährstoff-Aufnahme
Die Mikroflora des Verdauungstraktes (Darmbakterien) ist zu einem großen Teil an der Verstoffwechselung der zugeführten Nahrung beteiligt. Dem vorverdauten Nahrungsbrei, der vom Magen in den Dünndarm gelangt, werden die Nährstoffe entzogen und ans Blut weitergegeben. Bei Darmproblemen kann die Darmschleimhaut entzündet sein, und ist dadurch nicht in der Lage, unter anderem wichtige Eiweißkomponenten, also Aminosäuren, aktiv zu transportieren. Davon ist Glutamin besonders betroffen, das bei allen Reparaturvorgängen im Körper bedeutend ist. Das Immunsystem kann wegen des Aminosäurenmangels zusammenbrechen, die Freund-Feind-Erkennung ist beeinträchtigt, die Infektabwehr gestört. Es entstehen oft Wundekzeme.
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