WUNDMANAGEMENT KANN MEHR

KURZÜBERSICHT

Zucker verändert das Mikrobiom

  • Mehr Proteobakterien, weniger Bacteroidetes
  • Erhöhte Durchlässigkeit der Darmwand

Entzündungen hemmen die Heilung

  • Chronische Reizung schwächt Immunsystem
  • Wundheilung verläuft langsamer

MyBioma hilft beim Check

  • Wissenschaftlich fundierte Mikrobiomanalyse
  • Individuelle Ernährungsempfehlungen für gesunde Darmflora

Zucker, Darm und Wundheilung – wie süße Gewohnheiten die Heilung bremsen können

Wunden Heilen - myBioma Darmtest

Zucker, Darm und Wundheilung – wie süße Gewohnheiten die Heilung bremsen können

Zucker ist weit mehr als nur eine Kalorienquelle. Er beeinflusst Entzündungen, das Immunsystem – und sogar, wie gut sich Wunden schließen. Was viele nicht wissen: Der Weg zur schnellen Wundheilung führt nicht nur über die Haut, sondern auch über den Darm. Dort entscheidet sich, ob der Körper Entzündungen eindämmen oder weiter befeuern kann.

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Zucker Ihr Darmmikrobiom aus dem Gleichgewicht bringt, warum das langfristig die Wundheilung verlangsamt – und wie Sie mit dem myBioma-Test herausfinden können, ob Ihr Darm aktuell Unterstützung braucht.

Die stille Verbindung zwischen Darm und Wunde

Unsere Haut und unser Darm haben auf den ersten Blick wenig gemeinsam – doch sie sind eng miteinander verbunden. Beide bilden eine Barriere zwischen unserem Körperinneren und der Außenwelt. Beide beherbergen Billionen von Mikroorganismen, die mit dem Immunsystem interagieren. Und beide reagieren empfindlich auf eine unausgewogene Ernährung, insbesondere auf Zuckerüberschuss.

Ein gesunder Darm produziert kurzkettige Fettsäuren (z. B. Butyrat), die Entzündungen dämpfen und die Wundheilung fördern. Gerät das Mikrobiom jedoch durch Zucker aus dem Gleichgewicht, sinkt diese Schutzwirkung – und Entzündungsprozesse nehmen zu. Das kann dazu führen, dass Wunden schlechter abheilen oder sogar chronisch werden.

Die typische westliche Ernährung: zu süß, zu fett, zu arm an Ballaststoffen

Unsere westliche Ernährungsweise liefert alles, was das Mikrobiom nicht braucht: stark verarbeitete Produkte, viel Zucker, gesättigte Fette – und wenig Ballaststoffe.

Studien zeigen, dass genau dieses Muster die Zahl potenziell krankmachender Bakterien im Darm (z. B. Proteobakterien) erhöht, während die hilfreichen Bacteroidetes zurückgedrängt werden.

Die Folgen:

  • gestörte Darmbarriere („Leaky Gut“),
  • still laufende Entzündungen im Gewebe,
  • geschwächtes Immunsystem,
  • verlangsamte Regeneration der Haut.

Solche latenten Entzündungen sind tückisch: Sie verursachen keine akuten Symptome, können aber die Wundheilung deutlich verlangsamen – besonders bei Menschen mit Diabetes, Übergewicht oder chronischen Erkrankungen.

Was passiert im Darm, wenn wir zu viel Zucker essen?

Sobald Zucker in den Darm gelangt, nutzen ihn bestimmte Bakterien als bevorzugte Energiequelle. Sie vermehren sich schneller als ihre Konkurrenz – und verdrängen jene Arten, die auf Ballaststoffe spezialisiert sind.

Dabei entstehen zwei Probleme:

  1. Mikrobielle Dysbalance (Dysbiose): Die Vielfalt der Bakterien sinkt, „gute“ Arten werden seltener, „problematische“ nehmen zu.
  2. Gestörte Schleimhautimmunität: Die Darmwand wird durchlässiger, und Bakterienbestandteile (Endotoxine) gelangen in den Blutkreislauf – wo sie das Immunsystem in Dauerstress versetzen.

Diese Kombination kann Entzündungsreaktionen im gesamten Körper auslösen. Und genau das bremst die Wundheilung: Entzündete Gewebe regenerieren langsamer, neue Zellen werden weniger effizient gebildet, und die Kollagenproduktion ist gestört.

Proteobakterien – kleine Bakterien mit großer Wirkung

In einem gesunden Darm machen Proteobakterien nur einen winzigen Anteil aus. Doch bei regelmäßigem Zuckerkonsum können sie sich stark vermehren.

Forscher fanden heraus, dass diese Bakterien Entzündungsprozesse aktivieren, indem sie das Immunsystem mit sogenannten Lipopolysacchariden (LPS) stimulieren. Diese Stoffe wirken wie ein permanenter Alarmreiz und halten den Körper in einem Zustand chronischer Reizung.

Für die Haut bedeutet das:

  • Wundränder bleiben länger entzündet.
  • Die Durchblutung verschlechtert sich.
  • Narbenbildung und Zellneubildung verlangsamen sich.

Besonders kritisch ist das für Menschen mit diabetischen Fußwunden oder Operationswunden, deren Gewebe ohnehin unter eingeschränkter Durchblutung leidet.

Zucker schädigt die Darmbarriere – und damit die Heilung von innen

Ein übermäßiger Zuckerkonsum stört nicht nur die Zusammensetzung der Darmflora, sondern greift auch die Schleimhautbarriere direkt an.

Studien zeigen:

  • Zuckerreiche Ernährung erhöht die Durchlässigkeit des Dünndarms – selbst bei gesunden Menschen.
  • Entzündliche Reaktionen in der Schleimhaut treten schon nach wenigen Tagen auf.
  • Die Folge ist eine sogenannte metabolische Endotoxinämie – ein stilles Entzündungsgeschehen im gesamten Körper.

Diese Entzündungen wirken sich unmittelbar auf die Hautregeneration aus. Das Immunsystem ist ständig „beschäftigt“, und die Ressourcen für den Wundheilungsprozess fehlen.

Die Parallelen sind beeindruckend: Mäuse, die eine zuckerreiche Ernährung erhielten, entwickelten Leberverfettung, Entzündungen und eine verzögerte Gewebereparatur – selbst ohne Gewichtszunahme. Das bedeutet: Auch normalgewichtige Menschen können unter „stillen“ Entzündungen leiden, die ihre Heilung bremsen.

Wie schnell erholt sich der Darm nach Zuckerentzug?

Die gute Nachricht: Das Mikrobiom ist lernfähig. Bereits wenige Tage mit zuckerreduzierter, ballaststoffreicher Ernährung reichen aus, um das bakterielle Gleichgewicht wieder zu verbessern.

Sobald weniger Zucker verfügbar ist, verlieren Proteobakterien ihren „Vorsprung“ – und nützliche Arten wie Bacteroidetes oder Lactobacillus können sich erneut vermehren.

Typische Anzeichen einer positiven Veränderung:

  • weniger Blähungen und Völlegefühl,
  • stabilerer Energiehaushalt,
  • verbesserter Hautzustand,
  • bessere Wundheilung (z. B. nach Kratzern oder kleineren Eingriffen).

Darmgesundheit als Schlüssel für gute Wundheilung

Die Heilung einer Wunde verläuft in drei Phasen: Entzündung, Neubildung, Umbau. Alle drei werden durch Signale aus dem Immunsystem gesteuert – und damit indirekt durch den Darm.

Ein intaktes Mikrobiom liefert entzündungsregulierende Botenstoffe, stärkt die Immunzellen der Haut und fördert die Bildung neuer Blutgefäße.

Ist das Mikrobiom dagegen gestört:

  • werden Entzündungsphasen zu lang,
  • Gewebe schwillt stärker an,
  • Nährstofftransport im Wundgebiet ist eingeschränkt.

Das erklärt, warum viele chronische Wundpatienten gleichzeitig Darmprobleme oder Dysbiosen aufweisen. Eine gezielte Analyse des Mikrobioms kann daher helfen, die Ursache verzögerter Heilungsprozesse zu erkennen.

Wie Sie Ihr Mikrobiom testen können – myBioma im Überblick

Um zu wissen, wie Ihr Darm tatsächlich auf Zucker und Ernährung reagiert, empfiehlt sich ein Mikrobiom-Test.

Der myBioma-Test ist ein österreichisches, wissenschaftlich fundiertes Analyseverfahren, das Ihr individuelles Darmmikrobiom über eine einfache Stuhlprobe untersucht.

Sie erhalten:

  • eine präzise Auswertung Ihrer Darmbakterien,
  • eine Bewertung Ihrer Darmbarriere- und Entzündungsmarker,
  • und konkrete Ernährungsempfehlungen zur Wiederherstellung des Gleichgewichts.

Das Testergebnis zeigt, ob Ihre Darmflora aktuell eher entzündungsfördernd oder -hemmend wirkt – ein entscheidender Faktor, wenn Sie Wundheilungsstörungen vermeiden oder bestehende Wunden besser ausheilen möchten.

 

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Ernährungstipps für eine darm- und wundfreundliche Ernährung

Damit sich Ihr Mikrobiom langfristig regenerieren kann, spielt Ihre tägliche Ernährung eine zentrale Rolle.
Diese Lebensmittel helfen besonders:

1. Ballaststoffreiche Kost

Vollkorn, Hülsenfrüchte, Leinsamen und Gemüse sind „Futter“ für gute Bakterien. Sie fördern die Bildung entzündungshemmender Fettsäuren wie Butyrat.

2. Fermentierte Produkte

Sauerkraut, Kefir, Kombucha und Kimchi bringen aktive Milchsäurebakterien in den Darm – wichtig zur Stabilisierung der Darmbarriere.

3. Antioxidantien

Bunte Obst- und Gemüsesorten liefern sekundäre Pflanzenstoffe (z. B. Flavonoide), die freie Radikale neutralisieren und Entzündungen hemmen.

4. Gesunde Fette

Omega-3-Fettsäuren (z. B. in Leinöl oder fettem Fisch) unterstützen den Zellaufbau und wirken entzündungsregulierend.

5. Weniger Zucker, aber nicht null

Ein kompletter Verzicht ist nicht nötig. Entscheidend ist die Balance – gelegentliches Naschen schadet nicht, solange die Basis stimmt. Dunkle Schokolade mit hohem Kakaoanteil ist z. B. eine darmfreundlichere Alternative.

Wenn Zucker den Heilungsprozess bremst – drei Risikogruppen

1. Menschen mit Diabetes

Hoher Blutzucker schädigt kleine Blutgefäße und Nerven. Wunden, vor allem an den Füßen, heilen langsamer. Eine stabile Darmflora kann die Entzündungslast verringern.

2. Patienten nach Operationen

Der Körper braucht nach chirurgischen Eingriffen viel Energie für Gewebereparatur. Ein entzündetes Mikrobiom kann diesen Prozess erheblich verzögern.

3. Chronische Wundpatienten (z. B. Dekubitus, Ulcus cruris)

Hier spielt das Immunsystem eine zentrale Rolle. Eine gestörte Darmflora kann die Entzündungsneigung verstärken und Therapien behindern.

Für alle drei Gruppen gilt: Zuckerreduktion und Mikrobiom-Pflege sind keine Diät, sondern Teil einer gezielten Heilungsstrategie.

Fazit: Gesunde Wundheilung beginnt im Darm

Zucker beeinflusst nicht nur unseren Blutzucker, sondern auch das Gleichgewicht der Mikroorganismen, die uns schützen. Ein gestörtes Mikrobiom kann Entzündungen fördern – und damit die Wundheilung verlangsamen.

Mit einem myBioma-Darmtest können Sie genau erkennen, ob Ihr Mikrobiom derzeit in Balance ist oder Unterstützung braucht. Eine gezielte, mikrobiomfreundliche Ernährung kann die Heilungsprozesse im Körper messbar verbessern – von innen nach außen.

Quellen

  • Zinöcker M.K. et al. (2018). The Western Diet – Microbiome-Host Interaction and Its Role in Metabolic Disease. Nutrients 10(10):365.
  • Do M.H. et al. (2018). High-glucose or -fructose diet causes changes of the gut microbiota and metabolic disorders in mice. Nutrients 10:761.
  • Saffouri G.B. et al. (2019). Small intestinal microbial dysbiosis and functional GI disorders.Nat. Commun. 10:2012.
  • Lavelle A., Hill C. (2019). Gut microbiome in health and disease. Gastroenterol Clin North Am 48:221.
  • myBioma.at – Zucker & Mikrobiom: Die fatalen Auswirkungen (2023).
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