Wundmanagement kann mehr

KURZÜBERSICHT

Schnell reagieren

  • Hände waschen/desinfizieren, sanft reinigen, sauber abtrocknen, nicht drehen/reiben.

Besser vorbeugen

  • Kein Pool/See/Solarium, lockere Kleidung, hochwertiger Schmuck, Pflege nach Anleitung.

Ärztlich klären, wenn …

  • Schmerz/Rötung zunehmen, Fieber/Eiter/übler Geruch auftreten oder die Wunde nicht vorankommt.

Piercing – was tun, wenn es entzündet ist und nicht verheilt?

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Ein neues Piercing ist schön – aber manchmal reagiert die Einstichstelle empfindlich. Wenn Piercing entzündet wirkt (Rötung, Wärme, Schmerz, Nässen), hilft besonnenes Vorgehen: saubere Pflege, Schutz vor Reibung und ein Blick auf Warnzeichen. Dieser Ratgeber erklärt verständlich, wie Sie die Heilung unterstützen, was Sie vermeiden sollten und wann eine ärztliche Abklärung wichtig ist. Er ersetzt keine Behandlung, gibt aber Orientierung und Sicherheit im Alltag.

Warum entzünden sich Piercings so leicht?

Die Einstichstelle ist eine Wunde, die durch das Schmuckstück ständig mechanisch gereizt wird. Reibung, Druck, Schweiß, ungeeignete Reinigungsmittel oder zu seltene Verband-/Pflegeschritte begünstigen Keime. An Körperstellen mit viel Bewegung (Bauchnabel, Lippe, Zunge) oder Reibung (Hosenbund) dauert die Heilung oft länger. Auch individuelle Faktoren wie Rauchen, Diabetes oder Mangelernährung verzögern den Verlauf.

Akut richtig handeln – Schritt für Schritt

1) Hände & Material

Vor jeder Berührung Hände waschen und ggf. desinfizieren. Saubere, fusselfreie Einmaltücher bereitlegen.

2) Sanft reinigen

Die Umgebung der Einstichstelle mit sauberem Wasser vorsichtig spülen. Keine aggressiven, brennenden Lösungen oder Parfüms verwenden. Krusten nicht abreißen, sondern mit lauwarmem Wasser aufweichen und behutsam abnehmen – vom Stichkanal nach außen.

3) Trocknen & schützen

Mit einem Einwegtuch sanft trocken tupfen. Reibung vermeiden (lockere Baumwolle, ggf. abkleben, wenn Kleidung scheuert).

4) Schmuck: nicht eigenmächtig entfernen

Ohne fachliche Begleitung kann der Kanal rasch zuwachsen und Sekret einschließen. Bitte Entfernung/Wechsel nur nach Rücksprache mit Piercing-Studio oder Praxis.

Pflegeroutine in den ersten Wochen

  • Regelmäßig, aber sanft: 1–2× täglich reinigen, dazwischen Ruhe.

  • Kein Drehen/Spielen: Drehen reizt den Kanal und verschleppt Keime.

  • Reizquellen meiden: Pool/See/Whirlpool, Solarium, intensive Sonnenexposition, starkes Schwitzen direkt am Schmuck.

  • Kleidung anpassen: Nabel/Zunge/Lippe: weiche Stoffe, nichts Enges am Hosenbund; beim Schlafen Druck vermeiden.

  • Schmuckmaterial: Hochwertige, gut verträgliche Materialien (z. B. Titan, PTFE) mit dem Studio besprechen.

Warnzeichen: wann Sie unbedingt abklären sollten

Zunehmende Rötung/Wärme, stärkerer Schmerz, deutliche Schwellung, Eiter, unangenehmer Geruch, Fieber, Schüttelfrost oder wenn sich in wenigen Tagen keine Besserung zeigt. Bei starken Blutungen, rasch wachsendem Knorpelknoten (Ohrknorpel) oder Taubheitsgefühlen bitte zeitnah ärztlich vorstellen.

Ernährung & Vitamin C: von innen mitdenken

Heilung braucht Energie, Eiweiß und Mikronährstoffe. Drei regelmäßige Mahlzeiten mit einer Eiweißquelle(Joghurt/Quark, Eier, Hülsenfrüchte, Fisch/Geflügel nach Vorliebe), viel Gemüse/Obst und etwas Pflanzenöl unterstützen den Gewebebau.
Vitamin C wirkt antioxidativ und ist Co-Faktor der Kollagensynthese – hilfreich für stabile Wundränder. Gute Quellen: Paprika, Beeren, Zitrus, Kiwi, Kohl, Petersilie. Bei anhaltendem Stress, häufiger Medikamenteneinnahme oder Rauchen kann der Bedarf steigen – Ergänzungen bitte nur nach Rücksprache. Ausreichend trinken (Wasser/ungesüßter Tee) hält den Nährstofftransport in Gang.

Typische Stolpersteine – und bessere Alternativen

  • Krusten abkratzen → lieber aufweichen, behutsam abnehmen.

  • Starkes Spülen/Gurgeln (Zunge/Lippe) → sanft, kurz und wie empfohlen.

  • Hausmittel, die brennen → reizarm bleiben; Parfum/Alkohol meiden.

  • Schmuck ständig anfassen/drehen → Ruhe fördert Heilung.

  • Sport/Schwimmen zu früh → erst nach Freigabe; bis dahin reibende Bewegungen meiden.

Für Angehörige & Freundeskreis: gut unterstützen

Erinnern Sie an Händehygiene, Materialnachschub (Tücher, weiche Kleidung), kurze Check-Ins: Wird es täglich ein wenig besser? Bei Unsicherheit lieber anrufen als abwarten.

FAQ – kurz & klar

Wie lange dauert die Heilung?

Stark unterschiedlich je nach Körperstelle: von Wochen (Ohrläppchen) bis Monate (Nabel, Knorpel). Ruhe, Reibungsfreiheit und Pflege sind entscheidend.

Darf ich Make-up/Creme über dem Piercing verwenden?

In der Frühphase besser nicht direkt auf der Einstichstelle. Später nur Produkte, die nicht reizen, und die Stelle danach sanft reinigen.

Antibiotikum nötig?

Nur, wenn medizinisch indiziert. Entscheidung trifft die Praxis nach Befund. Selbstmedikation vermeiden.

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Anwendungsgebiete:

  • Akute, chronische, thermische und chemische Wunden
  • Eintrittsstellen von Kathetern, Drainagen oder PEG-Sonden
  • Intraoperative Wundreinigung und -spülung
  • Lösen verkrusteter Wundverbände
  • Befeuchtung trockener oder inaktiver Verbände

Vorteile:

  • Schnelle und langanhaltende Geruchsreduktion
  • Abschwellend und entzündungshemmend
  • Tiefenwirksam durch aktiven Sauerstoff
  • Gut verträglich, auch für empfindliche Haut
  • Lange Haltbarkeit nach Anbruch

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Zuletzt aktualisiert am 6. Oktober 2025 um 10:51 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Quellen

  • Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung (DGfW) – Grundlagen & Empfehlungen
  • NHS/NICE – Piercing Aftercare & Infection Signs (Patienteninfos)
  • Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) – Hinweise zu Hautinfektionen & Wundpflege
  • Österreichische Gesellschaft für Dermatologie und Venerologie (ÖGDV) – Patienteninformationen zu Hautpflege und Infektionen
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