Wundmanagement kann mehr

KURZÜBERSICHT

Definition:

Wundheilungsstörungen treten auf, wenn eine Wunde nicht innerhalb von 6–8 Wochen abheilt. Typische Anzeichen: Schmerzen, Nässen, gerötete oder fransige Wundränder, Infektionen.

Häufige Ursachen:

  • Grunderkrankungen (z. B. Diabetes, Venenerkrankungen, Arteriosklerose)
  • Mangelernährung oder Übergewicht
  • Stress, Alkohol- und Nikotinkonsum
  • Gestörte Darmflora

Risiken:

  • Septische Infektionen können zu Blutvergiftung führen.
  • Vorbeugung & Unterstützung:
  • Ärztlich geführte Wundtherapie und individuelle Behandlung
  • Ausgewogene Ernährung, gezielte Nährstoffzufuhr
  • Gesunde Lebensweise und Stressreduktion
  • Professionelle Wunddiagnostik und Betreuung

Phasen der Wundheilung verstehen

Wenn Sie sich beim Sport das Knie aufgeschürft haben oder Ihr Kind mit einer Schürfwunde nach Hause kommt, möchten Sie sicher, dass die Verletzung schnell und ohne Komplikationen abheilt. Meistens tut sie das auch: Kleinere akute Wunden schließen sich in wenigen Tagen oder Wochen von selbst . Aber was, wenn eine Wunde einfach nicht heilen will? Um zu verstehen, warum manche Wunden problematisch sind („Wunde heilt nicht“), ist es hilfreich, den natürlichen Ablauf der Wundheilung zu kennen.

In diesem Artikel erklären wir Ihnen fachlich korrekt und zugleich verständlich, welche drei Phasen der Wundheilung Ihr Körper bei jeder Verletzung durchläuft. Sie erfahren, was in der Exsudationsphase, Granulationsphase und Epithelisierungsphase jeweils passiert und woran Sie diese Phasen erkennen. Außerdem gehen wir auf die Ursachen typischer Wunden (akut vs. chronisch) ein, warnen vor häufigen Fehlern in der Wundpflege und zeigen, wie Sie die Heilung gezielt unterstützen können – etwa durch feuchte Wundbehandlung, die richtige Pflege und Ernährung. Abschließend klären wir, wann Sie einen Arzt konsultieren sollten, z.B. wenn eine Wunde infiziert ist oder trotz guter Pflege nicht heilt.

 

Ursachen und Auslöser typischer Wunden (akut vs. chronisch)

 

Akute Wunden: Akute Wunden entstehen plötzlich durch äußere Einwirkungen und betreffen zuvor gesunde Haut. Typische Beispiele sind Schnittwunden, Schürfwunden, leichte Verbrennungen oder oberflächliche Verletzungen durch Stöße . Auch Operationswunden nach chirurgischen Eingriffen zählen zu den akuten Wunden, da hier keine chronische Grunderkrankung die Ursache ist . Akute Wunden treten häufig im Alltag auf und heilen bei sonst gesunden Personen meist primär – das heißt, ohne Komplikationen – innerhalb einiger Tage bis Wochen ab . Oft kann eine akute Wunde vom Arzt sogar mit einer Naht oder Klammern verschlossen werden, sodass die Wundränder direkt zusammenfinden (primäre Wundheilung) . Eine kleine Schürfwunde am Knie Ihres Kindes beispielsweise schließt sich normalerweise zügig wieder von selbst.

Chronische Wunden: Von einer chronischen Wunde spricht man, wenn eine Verletzung auch nach Wochen nicht abheilt, sondern dauerhaft offene Hautdefekte bestehen. In der Praxis gilt eine Wunde als chronisch, wenn sie trotz richtiger Behandlung innerhalb von etwa 8–12 Wochen keine Heilungstendenz zeigt . Häufig liegen zugrunde Krankheiten oder besondere Umstände vor, die die Heilung behindern. Typische Ursachen chronischer Wunden sind z.B. Durchblutungsstörungen (eine arterielle Verschlusskrankheit oder chronische Venenschwäche), Diabetes mellitus, länger andauernder Druck auf eine Stelle (Dekubitus beim Wundliegen) oder auch anhaltende Infektionen . Solche Faktoren führen dazu, dass der Körper den normalen Heilungsprozess nicht erfolgreich durchlaufen kann. Chronische Wunden heilen meist sekundär, das heißt, sie bleiben zunächst offen und müssen von unten nach oben langsam zuwachsen, anstatt schnell per Naht verschlossen werden zu können . Ein Beispiel ist das „offene Bein“ (Ulcus cruris) bei Venenleiden oder der diabetische Fuß – solche Wunden benötigen meist spezialisierte Wundversorgung.

 

Exsudationsphase (Entzündungs- und Reinigungsphase)

 

Die Exsudationsphase ist die erste Phase der Wundheilung und beginnt unmittelbar nach der Verletzung. Sie wird auch Entzündungs- oder Reinigungsphase genannt . In dieser Phase kümmert sich der Körper vor allem darum, die Wunde von Fremdkörpern und Keimen zu säubern und eine Basis für die Heilung zu schaffen. Direkt nach der Verletzung blutet die Wunde zunächst. Dieses Ausbluten hilft dabei, Schmutz und mögliche Krankheitserreger aus dem Wundgebiet herauszuschwemmen . Durch die Blutgerinnung kommt die Blutung nach kurzer Zeit zum Stillstand – ein Blutgerinnsel (auch Wundschorf, wenn es eintrocknet) verschließt vorläufig die Wunde.

Gleichzeitig setzt der Körper eine Entzündungsreaktion in Gang. Blutgefäße weiten sich und werden durchlässiger, sodass Blutplasma und Abwehrzellen in das umliegende Gewebe austreten können . Diese Flüssigkeit nennt man Wundexsudat. Sie sorgt dafür, dass die Wunde feucht bleibt und von abgestorbenen Zellen, Bakterien und Schmutz gereinigt wird – all diese Bestandteile werden quasi aus der Wunde heraus „ausgeschwitzt“ bzw. ausgespült . Von außen können Sie in dieser Phase typische Entzündungszeichen beobachten: Die Wunde ist gerötet, geschwollen und warm, und es kann ein pochender Schmerz auftreten. Eventuell tritt auch etwas klare bis gelbliche Flüssigkeit (Wundsekret) aus. Diese Symptome sind bis zu einem gewissen Grad normal und zeigen, dass Ihr Immunsystem aktiv die Wundreinigung betreibt. Unter Umständen muss man groben Schmutz jedoch zusätzlich manuell entfernen und die Wunde spülen oder desinfizieren, um Infektionen vorzubeugen .

Wichtig: In der Exsudationsphase findet streng genommen noch keine eigentliche Gewebeneubildung statt – der Körper schafft erst die Voraussetzungen für die Heilung . Nach ein bis wenigen Tagen klingt die akute Entzündung normalerweise ab. Die Wunde ist dann gereinigt und die Blutung gestillt. Jetzt kann der Körper damit beginnen, neue Zellen zu bilden, um den Gewebedefekt aufzufüllen.

 

Granulationsphase (Neubildungsphase)

 

In die gereinigte Wunde kann nun neues Gewebe einwachsen. Die Granulationsphase (auch Neubildungs- oder Proliferationsphase) schließt unmittelbar an die Exsudationsphase an – oft gehen diese Phasen fließend ineinander über . In dieser Phase bildet der Körper Ersatzgewebe, um den Wunddefekt aufzufüllen. Zunächst wandern Zellen vom Wundrand in das Wundbett ein und beginnen, neues Bindegewebe zu bilden . Kleinste Blutgefäße sprossen ein, sodass das Gewebe gut durchblutet ist. Es entsteht das typische Granulationsgewebe – eine Art „Füllmaterial“, das die Wunde immer weiter auskleidet und verkleinert . Das Granulationsgewebe zieht die Wundränder langsam zur Mitte hin und schafft damit die Grundlage, auf der sich später neue Haut bilden kann .

Von außen erkennt man die Granulationsphase daran, dass der Wundgrund plötzlich frisch, feucht und rötlich aussieht. Das neue Gewebe hat eine körnige, granulierte Oberfläche (daher der Name) und wirkt feucht-glänzend . In dieser Phase lässt der anfängliche Wundschmerz meist nach, da keine akute Entzündung mehr besteht. Stattdessen können Sie manchmal ein leichtes Spannen oder Pulsieren fühlen – ein Zeichen der regen Durchblutung im Heilungsbereich. Die Wunde nässt jetzt oft nur noch wenig oder gar nicht mehr. Achtung: Damit sich Granulationsgewebe optimal bilden kann, benötigt der Körper gute Bedingungen. Durchblutungsstörungen, Infektionen oder andere Störfaktoren können diese Phase beeinträchtigen, wodurch die Wunde schlimmstenfalls nicht weiter zuheilt . Bei chronischen Wunden (z.B. beim diabetischen Fuß) beobachtet man häufig, dass kein ausreichend gesundes Granulationsgewebe entsteht – dann ist professionelle Wundversorgung nötig.

 

Epithelisierungsphase (Regenerationsphase)

 

Die Epithelisierungsphase ist die letzte Phase der Wundheilung. Sie kann je nach Wundgröße und -tiefe noch einmal mehrere Tage bis Wochen dauern . In dieser Zeit schließt der Körper die Wunde endgültig, indem er neue Hautzellen bildet. Das zuvor entstandene Granulationsgewebe wandelt sich in belastbares Narbengewebe um. Es lagern sich verstärkt Kollagenfasern ein, die sich vernetzen und das Gewebe festigen . Gleichzeitig wird das Granulationsgewebe zunehmend flüssigkeitsärmer (weniger durchblutet) und die Wundoberfläche zieht sich durch neue Epithelzellen von den Wundrändern her zusammen . Schließlich ist die Haut wieder ganz geschlossen – es hat sich eine Narbe gebildet.

Von außen bemerken Sie in dieser Phase oft, dass ein verbliebener Wundschorf (die Kruste) abfällt. Darunter kommt frische, zarte rosa Haut zum Vorschein. Viele Menschen verspüren nun einen Juckreiz, wenn die neue Haut entsteht. Dieses „Wundjucken“ ist zwar lästig, aber ein gutes Zeichen – im Volksmund heißt es ja: „Wenn es juckt, dann heilt es“. Versuchen Sie dennoch, nicht zu kratzen, um die neue Haut nicht zu verletzen. Die Narbe, die sich bildet, erscheint anfangs oft noch rötlich und etwas wulstig, verblasst aber mit der Zeit. Denken Sie daran, dass Narbengewebe sich von normaler Haut unterscheidet: Es enthält keine Haarwurzeln, Schweißdrüsen oder Pigmentzellen . Daher sieht eine Narbe anders aus und ist meist heller oder rötlicher als die umgebende Haut. Insgesamt ist die Wunde nach Abschluss dieser Phase verheilt und die Haut hat ihre Schutzfunktion an der ehemaligen Verletzungsstelle wieder übernommen.

 

Häufige Fehler in der Wundpflege

 

Einige verbreitete Fehler bei der Wundbehandlung können dazu führen, dass eine Wunde unnötig langsam oder schlecht heilt. Vermeiden Sie insbesondere folgende Punkte:

  1. Wunde austrocknen lassen: Viele glauben, eine Wunde heile an der Luft besser. Doch in Wahrheit verzögert trockene Wundheilung den Prozess. An der Luft bildet sich Schorf, der die Bildung von neuem Gewebe behindert. Eine feuchte Wundheilung ist schneller und vermindert das Narbenrisiko . Lassen Sie eine Wunde daher nicht einfach offen austrocknen, sondern halten Sie sie leicht feucht (z.B. mit geeigneten Salben und Pflastern).
  2. Unzureichende Reinigung: Wird Schmutz oder Bakterien nicht aus der Wunde entfernt, kann sich die Wunde entzünden. Eine Wundinfektion ist eine der häufigsten Ursachen, wenn eine Wunde nicht heilt . Reinigen Sie neue Wunden daher immer vorsichtig (z.B. unter fließendem Wasser) und desinfizieren Sie sie bei Infektionsgefahr.
  3. Am Schorf oder an der Wunde „herumspielen“: So verlockend es ist – kratzen oder pulen Sie nicht an der Wunde oder am Wundschorf. Jede Manipulation kann das frische Gewebe wieder aufreißen und Keime einbringen. Geduld ist hier wichtig: Lassen Sie den Schorf von selbst abfallen.
  4. Falsche Wundauflagen: Verwenden Sie möglichst sterile Materialien, die nicht an der Wunde kleben. Ein verklebter Verband reißt beim Wechsel sonst die neue Haut wieder auf. Auch sollte ein Pflaster die Wunde schützen, aber nicht luftdicht abschließen oder durchnässt sein. Wechseln Sie Verbände regelmäßig (meist alle ein bis zwei Tage), um einer Keimvermehrung vorzubeugen.
  5. Überlastung der Wunde: Gerade bei größeren Verletzungen ist es wichtig, dem Gewebe Ruhe zu gönnen. Vermeiden Sie starken Druck, Reibung oder Bewegung an der betroffenen Stelle, solange die Wunde heilt. Bei Beinwunden kann es z.B. sinnvoll sein, das Bein hochzulagern. Der Wundbereich sollte so weit wie möglich entlastet und ruhiggestellt werden , damit sich neues Gewebe ungestört bilden kann.
  6. Ungünstiger Lebensstil: Faktoren wie Rauchen oder Mangelernährung können die Heilung deutlich verzögern . Nikotin verengt die Gefäße und verschlechtert die Durchblutung, wodurch weniger Sauerstoff im Wundgewebe ankommt. Achten Sie während der Wundheilung auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Protein, Vitaminen (vor allem Vitamin C) und Mineralstoffen wie Zink, damit der Körper alle Bausteine für die Reparatur hat. Trinken Sie genug Flüssigkeit und vermeiden Sie, wenn möglich, Stress, da auch dieser die Wundheilung negativ beeinflussen kann.

 

Häufige Fehler in der Wundpflege

 

In einem feuchten Wundmilieu können neue Hautzellen optimal wandern und sich vermehren – Wunden schließen sich nachweislich schneller als unter einem trockenen Schorf . Sie können selbst viel dazu beitragen, dass Ihre Wunde optimal verheilt. Wichtig ist vor allem eine sorgfältige Wundversorgung gleich von Anfang an. Expertinnen und Experten empfehlen bei kleineren Verletzungen die folgenden drei Schritte:

  1. Reinigen: Spülen Sie die Wunde zunächst sanft mit klarem Wasser aus (sauberes Leitungswasser ist in der Regel geeignet ). So werden Schmutz und Keime entfernt und das Infektionsrisiko sinkt . Falls verfügbar, können Sie auch ein steriles Wundspray oder eine Wundspüllösung verwenden. Desinfizieren Sie die Wunde anschließend mit einem geeigneten Wundantiseptikum, vor allem wenn die Verletzung nicht ganz sauber ist . Wichtig: Verwenden Sie keine aggressiven Hausmittel (wie z.B. hochprozentigen Alkohol) auf frischen Wunden, da solche Mittel das Gewebe schädigen können.
  2. Schützen: Decken Sie die gereinigte Wunde mit einer passenden Wundauflage ab – zum Beispiel einem Pflaster oder sterilem Verband. Moderne Pflaster für die feuchte Wundheilung halten das Wundmilieu feucht und fördern die Heilung . Achten Sie darauf, dass das Material nicht mit der Wunde verklebt. Ein Pflaster schützt vor Schmutz und Keimen und polstert die Stelle, damit Sie sich nicht erneut verletzen. Bei nässenden Wunden wählen Sie eine saugfähige Auflage und wechseln Sie diese bei Bedarf täglich. Kleinere Wunden sollten Sie mindestens so lange bedeckt halten, bis sich neue Haut gebildet hat.
  3. Fördern: Unterstützen Sie die Heilung aktiv, indem Sie z.B. eine Wundheilsalbe dünn auftragen, bevor Sie die Wunde verbinden. Spezielle Wundheilcremes (etwa mit Dexpanthenol oder Zink) halten das Gewebe geschmeidig und fördern die Zellneubildung. Dadurch wird die Epithelisierung beschleunigt. Auch ein Hydrogel oder Hydrokolloid-Pflaster kann sinnvoll sein, da es ein optimales Feuchtigkeitsniveau hält . Wichtig ist zudem, die Durchblutung zu fördern: Kälte lässt Wunden schlechter heilen – halten Sie die verletzte Stelle deshalb warm und bewegen Sie sich maßvoll, um die Zirkulation anzuregen (aber keine Überlastung, siehe oben).

Ganzkörperliche Unterstützung: Neben der lokalen Wundpflege können Sie Ihren Körper insgesamt dabei unterstützen, neue Haut zu bilden. Eine gesunde Ernährung ist jetzt besonders wichtig. Achten Sie auf genügend Eiweiß (Proteine als Baustoff für Zellen) sowie Vitamine und Mineralstoffe. Insbesondere Vitamin C (für die Kollagenbildung) und Zink (für das Zellwachstum und das Immunsystem) spielen eine große Rolle bei der Wundheilung. Diese Nährstoffe können Sie über die Nahrung aufnehmen (z.B. Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, mageres Fleisch, Nüsse) oder in Absprache mit Ihrem Arzt vorübergehend als Nahrungsergänzung zuführen. Trinken Sie reichlich, damit das Gewebe gut durchblutet und mit Flüssigkeit versorgt ist. Verzichten Sie möglichst auf Nikotin – Rauchen verlangsamt die Wundheilung erheblich. Auch ausreichender Schlaf und Stressabbau helfen dem Körper, die Reparaturprozesse optimal ablaufen zu lassen.

 

Wann zum Arzt? – Warnzeichen und Zeitpunkt

 

Stark blutende oder komplizierte Wunden sollten möglichst rasch von einem Arzt versorgt werden . Grundsätzlich können viele kleinere Verletzungen zu Hause behandelt werden, da harmlose Wunden meist auch ohne medizinische Hilfe heilen. Dennoch gibt es klare Warnzeichen, bei denen Sie einen Arzt aufsuchen sollten:

  • Die Wunde nach ein paar Tagen nicht besser wird: Wenn eine Wunde trotz richtiger Pflege nicht innerhalb weniger Tage zuheilt oder sich die Symptome sogar verschlimmern, sollten Sie zum Arzt gehen . Dies gilt insbesondere, wenn die Wunde wieder stärker schmerzt, sich die Rötung ausbreitet oder die Schwellung zunimmt – das könnten Anzeichen einer Infektion sein.
  • Anzeichen einer Infektion auftreten: Eiter, unangenehmer Geruch, rote Streifen auf der Haut, Fieber, Schüttelfrost oder unerklärliche Müdigkeit deuten auf eine Wundinfektion hin. In diesem Fall zögern Sie nicht und lassen die Wunde ärztlich untersuchen . Infektionen bremsen die Heilung und können unbehandelt zu schweren Komplikationen (z.B. einer Blutvergiftung) führen.
  • Die Wunde tief, groß oder klaffend ist: Tiefe Schnittverletzungen, große Platzwunden oder stark blutende Wunden gehören in ärztliche Behandlung . Größere Wunden sollte man möglichst innerhalb von 6–8 Stunden nähen lassen, damit sie sich nicht infizieren und gut verheilen . Auch Bisswunden von Tieren oder stark verschmutzte Wunden (etwa mit Erde oder Glassplittern) sollten immer vom Arzt versorgt werden.
  • Sie unsicher sind oder Risikofaktoren haben: Wenn Sie z.B. Diabetes haben oder an einer Durchblutungsstörung leiden, heilen Wunden oft langsamer . Lassen Sie solche Verletzungen lieber frühzeitig kontrollieren. Gleiches gilt, wenn Sie Gerinnungshemmer einnehmen (höheres Blutungsrisiko) oder die Wunde an einer heiklen Stelle liegt (z.B. im Gesicht, an Gelenken oder Genitalien). Bei Kindern und Senioren geht man ebenfalls lieber einmal mehr zum Arzt. Und vergessen Sie nicht, Ihren Tetanus-Impfstatus zu prüfen – bei tieferen Wunden sollte eine Auffrischimpfung erfolgen, wenn der letzte Schutz mehr als 10 Jahre zurückliegt .
Zuletzt aktualisiert am 28. August 2025 um 13:20 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Fazit:

Wundheilung ist ein erstaunlicher, natürlicher Prozess, der in klar definierten Phasen abläuft. Wenn Sie die Phasen der Wundheilung verstehen – von der Reinigungsphase über die Neubildungsphase bis zur Epithelisierungsphase – können Sie besser einschätzen, was mit Ihrer Verletzung passiert und was sie gerade braucht. Akute Wunden heilen bei richtiger Pflege in der Regel zügig von selbst. Durch eine optimale Wundversorgung (gründliche Reinigung, feuchtes Wundmilieu, Schutz vor Keimen) und einen gesundheitsbewussten Lebensstil können Sie viel dafür tun, die Heilung zu fördern und die Narbenbildung zu minimieren. Bleiben Sie geduldig und beobachten Sie Ihre Wunde aufmerksam. So erkennen Sie rechtzeitig, falls doch etwas nicht in Ordnung sein sollte. Bei Warnzeichen wie ausbleibender Heilung oder Infektionssymptomen zögern Sie nicht, ärztlichen Rat einzuholen. In den allermeisten Fällen jedoch wird Ihre Wunde dank der körpereigenen Reparaturfähigkeit und guter Pflege komplikationslos verheilen.

Nach oben scrollen