KURZÜBERSICHT
Was zählt
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Proteine/Aminosäuren für Gewebebau; Vitamin C für Kollagen; Zink für Zellteilung & Abwehr.
So setzen Sie’s um
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Teller-Prinzip, eiweißbetonte Mahlzeiten, Gemüse/Obst täglich, zinkreiche Snacks; trinken Sie regelmäßig.
Wann abklären
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Mehr Schmerz/Rötung/Wärme, Geruch/Eiter, Fieber oder Stillstand über Wochen → ärztlich klären.
3 wichtige Nährstoffe für eine schnelle Wundheilung – einfach umzusetzen

Wenn die Haut repariert, arbeitet Ihr Körper auf Hochtouren. Gerade dann lohnt es sich, Nährstoffe Wundheilung konsequent mitzudenken: Mit den richtigen Bausteinen, genügend Flüssigkeit und einer passenden Energiezufuhr kann die Regeneration oft spürbar ruhiger verlaufen. In diesem Ratgeber stellen wir drei zentrale Nährstoffe vor – Proteine (inkl. Arginin & Glutamin), Vitamin C und Zink – und zeigen, wie Sie sie im Alltag unkompliziert einsetzen. Die Hinweise ersetzen keine ärztliche Betreuung; sie geben Orientierung, damit Sie selbstwirksam bleiben.
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Warum Nährstoffe die Heilung antreiben – kurz erklärt
Wundheilung verbraucht Bausteine (Eiweiß), Co-Faktoren (Vitamine/Spurenelemente) und Wasser. Wer wenig isst, sehr einseitig wählt oder lange Pausen macht, bremst Gewebeaufbau und Abwehr. Umgekehrt hilft ein verlässlicher Speiseplan, Nährstoffe Wundheilung „on board“ zu haben – ohne komplizierte Diäten.
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Nährstoff 1: Proteine – inklusive Arginin & Glutamin
Warum Proteine jetzt unverzichtbar sind
Eiweiß ist Grundlage für Kollagen, Enzyme, Hormone und Antikörper. Zu wenig Eiweiß = träge Reparatur. Orientieren Sie sich an regelmäßigen Mahlzeiten, jede mit einer Eiweißquelle.
Gute Proteinquellen (Beispiele):
Joghurt/Topfen (Quark), Käse, Eier, Fisch, Geflügel, mageres Fleisch, Tofu/Tempeh, Sojaprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse/Kerne, Haferflocken.
Arginin – Durchblutung, Kollagen, Immunbalance
Arginin ist Ausgangsstoff für Stickstoffmonoxid (NO), das Gefäße weitstellen hilft – Nährstoffe und Sauerstoff erreichen die Wunde besser. Es beteiligt sich an der Kollagenbildung und unterstützt die Immunantwort.
Argininreich essen:
Hülsenfrüchte (Linsen, Kichererbsen, Bohnen), Nüsse/Kerne (Haselnüsse, Mandeln, Kürbiskerne), Haferflocken, Eier, Geflügel, Lachs/Thunfisch.
Glutamin – Energie für Immun- & Darmzellen
Glutamin ist eine Schlüsselenergiequelle für Abwehr- und Darmzellen. Ein gut versorgter Darm nimmt Nährstoffe besser auf – wichtig für Heilphasen.
Glutamin via Kost:
Milchprodukte (Vollmilch, Joghurt, Topfen), Käse (z. B. Cheddar), Eier, Truthahn/Huhn, Lachs, Hülsenfrüchte, Soja-/Weizenprodukte, Walnüsse/Erdnüsse.
Wenn Kauen schmerzt: nährstoffdicht & weich
Pürierte Gemüsesuppen, Kartoffel-/Kürbispüree, Porridge/Overnight Oats mit Joghurt, Joghurt-Shake (Joghurt + Hafer + Beeren + 1 TL Öl) liefern Eiweiß & Energie ohne viel Kauen.
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Nährstoff 2: Vitamin C – Antioxidans & Kollagen-Coenzym
Vitamin C fängt freie Radikale ab (z. B. bei Stress, Infektion, OP) und ist Coenzym der Kollagensynthese. Fehlt es, reift Bindegewebe schlechter – die Wunde kommt langsamer voran.
Vitamin-C-Quellen – am besten frisch:
Paprika, Brokkoli/Kohlgemüse, Petersilie, Beeren, Zitrusfrüchte (Orange, Zitrone), Kiwi, Tomaten, Sanddorn/Hagebutte.
Alltagstipp:
Verteilen Sie Vitamin-C-reiches Obst/Gemüse über den Tag (z. B. Rohkost + Obstsnack). Sehr langes Kochen mindert den Gehalt – schonend garen.
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Nährstoff 3: Zink – Zellteilung, Immunfunktion, Haut
Zink ist an Zellteilung, Proteinsynthese und der Hautbarriere beteiligt. In Heilphasen steigt der Bedarf häufig leicht an.
Zinkquellen im Ess-Alltag:
Haferflocken, Linsen/Bohnen, Nüsse/Kerne (Kürbis-, Sonnenblumenkerne), Käse, Eier, Rind (in Maßen), Vollkorn.
Praxisnah:
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Frühstück: Porridge aus Hafer + Joghurt + Beeren + Kerne.
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Mittag: Linseneintopf/Chili sin Carne + Salat.
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Abend: Ofengemüse + Hummus/Tofu oder Fisch + Kartoffeln mit Schale.
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Flüssigkeit & Energie – das Transport-Setup
Ohne genügend Trinken bleibt Blut „zäh“, Nährstofftransport stockt. Ziel für viele Erwachsene: etwa 1,5–2 lWasser/ungesüßter Tee über den Tag (individuell anpassen). Energiezufuhr: nährstoffdicht, nicht „leer“ (Zuckergetränke, Süßkram). Wer weniger aktiv ist, meidet große Kalorienüberschüsse und setzt auf Gemüse + Eiweiß + Vollkorn + 1–2 TL Pflanzenöl.
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Umsetzung leicht gemacht – Ihr Baukasten
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½ Teller Gemüse/Salat
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¼ Teller Eiweißquelle
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¼ Teller komplexe Kohlenhydrate (Vollkorn, Hülsenfrüchte, Kartoffeln mit Schale)
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1–2 TL Oliven-/Raps-/Leinöl fürs Finish
Einkaufs-Shortlist:
Haferflocken, Linsen/Kichererbsen, Naturjoghurt/Topfen, Eier, TK-Beeren/TK-Gemüse, Nüsse/Kerne, Oliven-/Raps-/Leinöl, Vollkornbrot/Reis/Nudeln, Thunfisch/Lachs (frisch/TK).
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Häufige Stolpersteine – und die Alternative
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„Nur Luft statt Abdeckung“ → Wunde trocknet aus. Besser: sauber abdecken, Reibung reduzieren.
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Pulver statt Teller → Erst Ernährung stabilisieren, Ergänzungen nur nach Rücksprache.
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Zu wenig trinken → Trinkflasche sichtbar platzieren, pro Mahlzeit 1 Glas fest einplanen.
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FAQ – kurz & klar
Brauche ich Arginin/Glutamin als Präparat?
Nicht unbedingt. Oft reicht die eiweißbetonte Kost. In besonderen Situationen (z. B. OP) kann Ergänzung sinnvoll sein – bitte ärztlich klären.
Wie schnell zeigt sich ein Effekt?
Ernährung wirkt eher über Wochen. Dranbleiben, Wunde schützen, Warnzeichen beachten.
Welches Öl passt?
Oliven-, Raps-, Lein- oder Hanföl – klein dosiert als „Nährstoff-Turbo“ fürs Gemüse.
Quellen
- Deutsche Gesellschaft für Wundheilung und Wundbehandlung (DGfW) – Grundlagen & Empfehlungen
- Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) – Protein- und Mikronährstoffempfehlungen
- ESPEN – Ernährung in Heilphasen, perioperative/chronische Wunden
- Übersichtsarbeiten zu Arginin/Glutamin, Vitamin C und Zink in der Wundheilung
Hinweis: Dieser Beitrag dient der Gesundheitsinformation und ersetzt keine medizinische Beratung, Diagnose oder Behandlung. Ergänzungen nur nach ärztlicher Rücksprache.