KURZÜBERSICHT
Was & warum
Arginin unterstützt Gefäßweitstellung (NO), Immunantwort und Kollagenaufbau; Glutamin versorgt Immun- und Darmzellen – beides kann Rahmenbedingungen für Heilung verbessern.
So setzen Sie es um
Erst der Teller: Hülsenfrüchte, Nüsse/Kerne, Hafer, Eier, Fisch/Geflügel, Milchprodukte; weiche/flüssige Varianten, wenn Kauen schwerfällt.
Sicherheit
Ergänzungen nur nach Rücksprache; auf Qualität, Verträglichkeit und Begleiterkrankungen (z. B. Nieren, Blutdruck) achten.
Wundheilung mit Arginin & Glutamin – was kann wirklich helfen

Arginin und Glutamin gehören zu den Aminosäuren, aus denen unser Körper Eiweiß aufbaut – und sie spielen bei Durchblutung, Immunantwort und Gewebereparatur eine Rolle. Gerade rund um Verletzungen oder Operationen fragen viele: Kann die Arginin und Glutamin Wundheilung von einer geschickten Ernährung profitieren? In diesem Ratgeber finden Sie eine einfache, sichere Orientierung: was Arginin/Glutamin sind, wo sie in Lebensmitteln stecken, wie Sie die Zufuhr alltagstauglich planen – und wann Sie Ärztin/Arzt um Rat fragen sollten. Wir geben keine Behandlungsanweisungen, sondern helfen Ihnen, gute Entscheidungen im Alltag zu treffen.
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Arginin & Glutamin kurz erklärt
Arginin ist „bedingt essenziell“: Der Körper bildet es selbst, in Belastungssituationen (OP, Verbrennung, chronische Erkrankung) kann der Bedarf steigen. Glutamin ist die wichtigste Energiequelle für viele Immun- und Darmzellen; in Stressphasen reicht die Eigenproduktion oft nicht aus. Gemeinsam betrachtet können beide Aminosäuren Bedingungen schaffen, in denen die Haut ruhiger repariert: bessere Mikrozirkulation, stabile Barriere, geordnete Immunantwort.
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Warum sie für die Heilung interessant sind
Arginin – Gefäße, Immunbalance, Kollagen
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Ausgangsstoff für Stickstoffmonoxid (NO) → Gefäße können sich weiten, Mikrodurchblutung wird gefördert.
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Beteiligung an Immunprozessen → Aufräumen von Zelltrümmern und Schutz vor Keimen laufen geordneter.
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Baustein im Stoffwechsel für Kollagen → unterstützt Festigkeit der Wundränder.
Glutamin – Energie für Immun- und Darmzellen
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Immunzellen (z. B. Lymphozyten) nutzen Glutamin als Energiequelle – wichtig in Heilphasen.
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Darmbarriere profitiert: gut versorgte Darmzellen helfen, Nährstoffe aufzunehmen und Entzündungsreize zu dämpfen.
Merke: Arginin und Glutamin Wundheilung ergänzen sich – sie ersetzen keine Therapie, können aber die „Rahmenbedingungen“ verbessern.–
Lebensmittel die gut passen
Arginin-Quellen
Hülsenfrüchte (Linsen, Kichererbsen, Bohnen), Nüsse/Kerne (Haselnüsse, Mandeln, Kürbiskerne), Haferflocken, Eier, Geflügel/Huhn, Fisch (z. B. Thunfisch, Lachs), Rind in Maßen.
Glutamin via eiweißreiche Kost
Milchprodukte (Topfen/Quark, Joghurt, Käse), Eier, Geflügel/Truthahn, Fisch, Hülsenfrüchte, Soja-/Weizenprodukte, Nüsse (Walnüsse, Erdnüsse).
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Alltagstauglich: erst der Teller, dann die Dose
So geht’s einfach
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Jede Hauptmahlzeit: Eiweißquelle + Gemüse/Salat + Vollkorn-Beilage.
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1 Handvoll Hülsenfrüchte pro Tag einplanen (Eintopf, Hummus, Bohnensalat).
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Nüsse/Kerne als Topping (1 kleine Handvoll) zu Joghurt, Porridge oder Salat.
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Hafer als Porridge/Overnight Oats; dazu Joghurt/Quark für extra Eiweiß.
Wenn Kauen schwerfällt
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Weiche/flüssige Varianten: Gemüsecremesuppen, Kartoffel-/Kürbispüree, Joghurtshakes (Joghurt + Hafer + Beeren + 1 TL Öl).
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Ziel: nährstoffdicht essen, ohne lange kauen zu müssen.
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Ergänzungen – wann darüber sprechen?
In besonderen Situationen (z. B. vor/nach OP, ausgeprägte Mangelernährung) kann die Praxis spezielle Trinknahrungoder Formeln empfehlen, die Arginin oft mit Omega-3 (z. B. EPA) und Nukleotiden kombinieren. Wichtige Punkte:
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Abstimmung mit Ärztin/Arzt (Zeitpunkt, Dauer, Verträglichkeit).
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Qualität & Deklaration prüfen; keine unnötigen Zusätze.
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Begleiterkrankungen bedenken: Nierenprobleme, Blutdruckmedikation/Nitrate, schwere akute Erkrankungen (z. B. Sepsis) → nur mit ärztlicher Freigabe.
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Schwangerschaft/Stillzeit, Kinder: Einsatz grundsätzlich medizinisch klären.
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Bioverfügbarkeit & Darmgesundheit
Wie gut Arginin/Glutamin ankommen, hängt von Aufnahmefähigkeit des Darms und der Zusammensetzung der Nahrung/Produkte ab. Eine ausgeglichene, ballaststoffreiche Kost unterstützt die Darmbarriere; bei wiederkehrenden Verdauungsproblemen lohnt die Abklärung. So stellt der Körper Nährstoffe bereit, die er für die Reparatur braucht.
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Was Sie weglassen können
„Mehr hilft mehr“ bei Pulver & Kapseln, aggressive Selbstversuche auf Wunden, lange Nahrungspausen, exzessiv Zucker-/Alkoholhaltiges in Heilphasen. Besser: verlässlich essen, trinken, schonen, beobachten – und bei Unsicherheit fragen.
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FAQ – kurz & klar
Reicht eine normale Ernährung aus?
Oft ja – mit regelmäßigem Eiweiß, Hülsenfrüchten, Nüssen/Kernen, Milchprodukten, Eiern, Fisch/Tofu. Ergänzungen sind eine Option, kein Muss.
Gibt es eine ideale Tagesdosis?
Sie ist individuell und hängt von Gesundheit, Ziel und übriger Ernährung ab. Bitte immer mit dem Behandlungsteam abstimmen.
Wie schnell merke ich etwas?
Ernährung wirkt über Wochen. Konsequent bleiben, Wunde schonen, Druck vermeiden, ärztliche Kontrollen wahrnehmen.